Von Fischgerichten und Limo-Flatrates – Kinder und Ernährung im Urlaub

Manche Kinder ziehen ihre „Nudeln-ohne-alles-Diät“ zu Hause konsequent durch. Auch wenn Erzieherinnen besorgt zum Elterngespräch laden und Omas angesichts verschmähter Sonntagsbraten tödlich beleidigt scheinen, lassen sie sich durch nichts dazu zu bewegen, ein Stück Fleisch …

Manche Kinder ziehen ihre „Nudeln-ohne-alles-Diät“ zu Hause konsequent durch. Auch wenn Erzieherinnen besorgt zum Elterngespräch laden und Omas angesichts verschmähter Sonntagsbraten tödlich beleidigt scheinen, lassen sie sich durch nichts dazu zu bewegen, ein Stück Fleisch oder gar Gemüse zu kosten. Andere bestehen auf ihre eine bestimmte Sorte Schokoaufstrich am Morgen oder starten einen Hungerstreik, wenn das Müsli mit den lustigen Tieren auf der Packung einmal leer ist. Doch was, wenn ein Urlaub ansteht und diese Nahrungsspezialisten aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen werden?

Andere Länder – andere Spezialitäten

Wer einen Pauschalurlaub im All-inclusive-Club bucht, muss wohl eher nicht fürchten, dass sein geliebtes Kind verhungern wird. Denn wo immer deutsche Familien in Scharen anreisen, sind Hotels auf die verwöhnten Pommes frites-Piraten und Pastaesser eingestellt. Manche Eltern sehen sich dennoch genötigt, den Brotaufstrich aus Deutschland mitzunehmen. Alle, die den Urlaub als willkommene Gelegenheit sehen, ihre Kinder davon zu überzeugen, dass auch fremdartig aussehende und riechende Dinge gut schmecken können, lassen sich mutig auf ein echtes Abenteuer ein.

Die hehren Pläne der Eltern werden in All-inclusive-Clubs oft durchgekreuzt, wenn Limonade und Eiscreme den ganzen Tag frei verfügbar sind. Denn auch hiermit halten es mäkelige Kinder einen vierzehntägigen Urlaub lang gut aus. Da ist entweder Konsequenz gefragt, die allerdings die Stimmung im Urlaub deutlich dämpfen kann. Oder die Eltern zeigen sich nachsichtig und vertrauen darauf, dass nach einigen Tagen Bauchschmerzen die Kleinen selbst verstehen, dass sie mit dieser Art der Ernährung wohl nicht dauerhaft glücklich werden.

Selbst in größeren Hotelanlagen bieten Buffets häufig landestypische Spezialitäten. Wer nach Spanien reist, wird nicht nach Hause zurückkehren, ohne mindestens einmal Paella gespeist zu haben. Toll am Nationalgericht der Spanier: Kinder können sich eine große Portion auf den Teller laden und einfach am Rand liegen lassen, was sie nicht mögen. Dass dabei bisweilen ein Meerestier unbemerkt den Weg in den Kindermund findet, macht die Sache noch spannender.

Ist der Anfang erst gemacht, zeigen sich manche Kinder regelrecht experimentierfreudig, wenn es darum geht, Spezialitäten auszuprobieren. Besonders in der Türkei und in Nordafrika wird die kindliche Neugierde oft mit herrlich klebrigen Süßigkeiten belohnt. Aber auch zuvor unvorstellbare Nahrungsmittel wie Fisch, unbekannte Fleischsorten oder frisch geerntetes Gemüse findet bisweilen kindliche Liebhaber. Wenn die Kleinen im Kindergarten und in der Schule von ihren neuen Lieblingsgerichten erzählen, geraten Mitschüler und pädagogisches Personal regelmäßig ins Staunen. „Reise dich interessant“ – das Motto des neuen Werbespots des Reiseunternehmens Expedia scheint auch für die kleinsten Urlauber zu gelten, die ihren Horizont in der Ferne in jeglicher Hinsicht erweitern.

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